Windows 10 erhält seit Oktober 2025 keine Updates mehr. Wie gut, dass Microsoft jetzt aktiv und unĂĽbersehbar „weitere Optionen“ anbietet, um ein kostenfreies weiteres Jahr lang WIndows10-Updates zu erhalten. Oder nicht?
Man muss dazu „lediglich“ ein Online-Microsoft-Konto anlegen bzw. sein eventuell bereits bestehendes MS-Konto mit dem eigenen Windows10-Rechner verbinden … MIT TEILS FATALEN FOLGEN, beispielsweise Aushöhlung der Privatsphäre und Kopie/Verschiebung persönlicher Daten wie Dokumente, Bilder, Desktop auf Microsoft-Server (OneDrive-Cloud).
Ursprünglich wollte Microsoft dieses Angebot mit einem Cloud-Zwang verknüpfen; Verbrauchernschützern ist es jedoch zu verdanken, dass dies in der EU nicht der Fall ist. Dumm nur, dass teils schützenswerte Anwenderdaten, Dokumente und Digitalfotos dann trotzdem versehentlich eine kurze Bestätigung von Onedrive auf Servern von Microsoft landen.
In unserem Artikel *** Windows 10 läuft ab – Was tun? Was bedeutet das? Wie eilig ist es? Keine Sicherheitsupdates mehr? Brauche ich einen neuen PC / Rechner / Notebook mit Windows 11? Verträgt mein Rechner ein Update von 10 auf Windows 11?
haben wir unsere ausfĂĽhrliche Stellungnahme zum Windows10-Supportende beschrieben.
Nun bietet Microsoft großzügig und mit gängelnden bildschirmfüllenden Einblendungen an, Windows10-Updates ein weiteres Jahr kostenfrei zu erhalten; man muss dazu nur die eigene eMail-Adresse angeben und ein Kennwort vergeben.
Welche Konsequenzen das damit angelegte Online-Windows-Konto hat, wird oft erst Monate später klar.
**************************************
Möglichst KEIN Microsoft-Konto anlegen für 1 Jahr Windows10-Update-Verlängerung!
**************************************
Wir raten MIT NACHDRUCK davor ab, in diese „Falle“ zu laufen.
KURZFASSUNG:
Fragen wir doch mal die KI nach einer privatsphäre-fokussierten quellenfundierten Gegenüberstellung.
Prompt: Was ist der technische und Unterschied zwischen einem lokalen Windows-Benutzerkonto und einem Windows-Microsoft-Online-Benutzerkonto? Formuliere bitte prägnant und kritisch bzgl. privatsphäre-bezogener Aspekte.
Antwort:
Ein lokales Windows 10 Benutzerkonto speichert alle Daten ausschließlich lokal auf dem Gerät, es werden keine Informationen an Microsoft-Server gesendet oder in der Cloud (Anm. = Drittrechner im Internet) abgelegt. Das bietet höhere Privatsphäre, geringere Angriffsfläche und Kontrolle über die eigenen Daten.​
​Ein Microsoft-Windows-Benutzerkonto mit Onlinezugang synchonisiert Einstellungen und Daten (z. B. Kennwörter, OneDrive, App Store) ĂĽber alle Geräte hinweg (Anm. = per Internet/Cloud), was Komfort und Funktionserweiterungen ermöglicht. Technisch wird dann vieles ĂĽber die Microsoft-Cloud verwaltet, was aber bedeutet, dass zahlreiche persönliche Daten auch extern gespeichert und potenziell von Microsoft oder von Angreifern ausgelesen, manipuliert oder missbraucht werden könnten. Die Nutzung eines Microsoft-Kontos zur Windows-Anmeldung verstärkt die funktionale Abhängigkeit vom Internet; manche Funktionen oder Datenzugriffe wären dann – ohne eine Online-Verbindung beispielsweise im Falle eines Internetausfalls – eingeschränkt.
​Kritische Betrachtung und Zusammenfassung: Nutzer mit Privatsphäre-BedĂĽrfnis sollten ein lokales Konto bevorzugen; Nutzer mit Bedarf an bequemer Gerätesynchronisation und mobilem Datenzugriff profitieren von einem angebunden Microsoft-Konto – mĂĽssen jedoch deutliche Einschränkungen beim Datenschutz akzeptieren.
(Quelle: Perblexity.ai – Quellenverweise: Heise.de, Windows-Guru.de, Chip.de)
Gemäß unserer Erfahrungen gibts nichts hinzuzufügen.
LANGFASSUNG:
Seit jeher legen wir bei der Konfiguration, Auslieferung und Instandsetzung von Windows-Systemen fĂĽr unsere Kunden den Wert auf Privatsphäre und eher defensive Cloudnutzung. Hierzu legen wir u.a. stets ein privatsphäre-optimiertes sog. „lokales Windows-Benutzerkonto“ an. Dies war jedem Käufer eines neuen Rechners frĂĽher problemlos selbst möglich. Seit dem Erscheinen von Windows 10 versucht Microsoft jedoch beim ersten Start eines neuen Rechners den Benutzer in ein Microsoft-Konto zu locken, das dem Rechner zugeordnet wird, ihn dauerhaft mit der angegeben eMail-Adresse fĂĽr alle Microsoft-Apps/Programme auf dem Rechner ausweisen kann und quasi dauerhaft mit dem US-Konzern Microsoft verbindet. Bis ca. 2022 konnte man das als erfahrener Halbprofi noch umgehen, indem man beim ersten Rechnerstart entweder offline war oder später alle Empfehlungen verneint und/oder die Option „ohne MS-Konto fortfahren“ ausgewählt hatte. Diese Möglichkeit hat Microsoft ab 2023 fĂĽr Normalanwender ohne Spezialkenntnisse radikal entfernt.
Ein auf dem eigenen Windows-Rechner verbundenes Online-Microsoft-Konto ist Türöffner für teils haarsträubende Dinge, die regelmäßig im Kundenkreis passieren.
- Der (ja, sorry, persönliche Meinung) unsäglich schlechte, werbeverseuchte und mit Microsoft-Telemetrie gespickte Internetbrowser „MS Edge“ macht sich das MS-Konto zu Nutze, um gespeicherte Internet-Lesezeichen (Favoriten) und dort hinterlegte Anmeldedaten (Benutzernamen, eMail-Adressen und Kennwörter zur Anmeldung auf Internetseiten) „fĂĽr den Benutzer bequem synchronisierbar zu machen“ (= sprich: im Online-MS-Konto abzuspeichern).
- Die Cloudspeicherlaufwerk-App „MS OneDrive“ bedient sich ebenfalls des Windows-Onlinekontos. Sofern man weiĂź, was man tut, ist dies auch nicht schlimm – andere Betriebssystem machen das auch so.
Verwerflich und höchstproblematisch ist jedoch die von Microsoft fĂĽr Onedrive immer wieder eingeblendete Benutzeranfrage „Möchten Sie mit uns Ihre Daten sichern“. Was nach einer guten Idee klingt, kann sich zu einem Fiasko oder gar einem Datenschutzvorfall auswachsen.
Bei Klick auf „ja“ werden dann nämlich etliche private, berufliche – teils datenschutzvorfallrelevante – Daten in die Microsoft-Cloud (Drittserver des US-Konzern im Internet) verschoben. Der gut gemeinte Mausklick verschiebt dann nämlich – ohne Wissen der meisten Anwender – u.a. die Ordner „Desktop“, „Dokumente“, „Bilder“ auf der Festplatte in einen Onedrive-Unterordner, der in der MS-Cloud synchronisiert/online abgelegt wird. Die Daten verbleiben selbst dann noch dort, wenn man Onedrive als unerfahrener Anwender einfach nur deinstalliert, ohne die Ordner und Daten trickreich aus der Cloud zurĂĽck in ausschlieĂźlich lokale Verzeichnisse zu „remigrieren“.
Auf diesen Weg wandern ĂĽber 1-2 Mausklicks weltweit unbemerkt und unbeabsichtigt tonnenweise private Daten, Adresslisten, Kundendaten, Korrespondenzdokumente, Privatfotos, vertrauliche Akten, Patientenbriefe von Gesundheitsdienstleistern, Konstruktionsdaten, Zeichnungen, Dokumentationen, Verträge etc. in die Microsoft-Cloud. Hier mutmaĂźen manche Zeitgenossen die Möglichkeit zur Wirtschaftsspionage oder zur Identifizierung von Whistleblowern. Zudem behält sich Microsoft das Recht vor, die eigenen KI-Programme mit in Onedrive gespeicherten Benutzerdaten anzutraininieren. - Der ĂĽbergriffig installierte KI-Assistent „MS-Autopilot“ kann ĂĽber MS-Konto KI-Suchanfragen mit der eigenen eMail-Adresse und somit der eigenen Person verknĂĽpfen.
- Diese Liste lässt sich mit etlichen – regelmäßig ĂĽbergriffig aufpoppenden – MS-Apps fortsetzen, die sich ebenfalls an ein MS-Windows-Onlinekonto ankoppeln, beispielswiese MS Teams, MS-Office (Word, Excel, Powerpoint, Access, Outlook), MS ToDo, MS Edge, MS Kalender, MS-Kontakte und der Microsoft Store.
Kurzum: Eine direkte MS-Konto-VerknĂĽpfung von Windows erlaubt die umfassende Datenerfassung und -auswertung durch Microsoft, was Komfort – den nahezu alle Privatanwender und Kleinstbetriebe nicht benötigen – zugunsten einer erhöhten Abhängigkeit und reduzierten Privatsphäre eintauscht.
Nicht dass wir uns falsch verstehen: Wer weiĂź, auf was er sich bei Cloud-Nutzung einlässt und Cloudanwendungen gezielt bzw. dort nutzt, wo sie fĂĽr die eigenen Zwecke spĂĽrbare Arbeitserleichterung mit sich bringen, der kann und soll das auch gerne tun. Die Art und Weise jedoch, wie Microsoft ein kostenfreies Jahr Windows-10-Updates mit einem Quasi-Windows-Konto koppelt, ist vielleicht gut gemeint … birgt jedoch im Zusammenspiel aller MS-App-Taktiken, die stets mit „Komfort und Sicherheit fĂĽr den Anwender“ vermarktet werden, böse Fallstricke.
