Ich hatte schon länger den Verdacht, dass es eine Häufung von 0xc000000e – StopCodes („Betriebssystem konte nicht geladen werden, da eine erforderliche Datei fehlt oder Fehler enthält“) gibt nach Windows 10 Updates auf Rechnern, die irgendwann zuvor von Windows 7 auf 10 upgegradet wurden und die Legacy-MBR-Bootmethode der Win7-Installation übernahmen.
Erst kürzöich wieder erlag der PC eines Kunden demselben Leiden und es war Zeit für ein Experiment! Und siehe da, der Verdacht erhärtete sich … und es gibt eine Lösung,
Im vorliegenden Fall ging es um einen Rechner, dessen Bios sowohl UEFI als auch Legacy unterstützt.
Das Betriebssystem des Rechners wurde vor ca. zwei Monaten von Windows7-64 auf Window10-64 aktualisiert. Die Bootmethode „Legacy / MBR“ wurde dabei für Windows10 übernommen.
Etliche problemfreie Wochen später erschien frühs beim Einschalten der Stopcode/Bluescreen 0xc000000e, nachdem der Rechner am Vortag beim Herunterfahren ein WindowsUpdate einspielte.
Der Verdacht lag nahe, dass es erstmal wieder an dem Microsoft-Fehler lag, dass bestimmte Windows10-Updates die unsichtbaren Systempartitionen (Recovery, System, Boot etc) mit Laufwerksbuchstaben versehen bzw. dabei irgendetwas „verbockt wird“.
Die altbekannten Wiederherstellungsversuche schlugen fehl:
- Boot von Win10DVD, sfcscan mit Offline-Parametern – erfolglos
- Boot von Win10DVD, chkdsk /f auf alle Partitionen – erfolglos
- Boot von Win10DVD, diverse bootrec-Befehle und fixmbrs – erfolglos
- Boot von Win10DVD, Systemstartreparatur – brach sofort mit Fehler ab
- Boot von Win10DVD, Systempunktwiederherstellung – brach sofort mit Fehler ab
Also dann, was soll jetzt noch schiefgehen. Informatische Intuition schlägt Google-Recherche. 🙂
Folgende Schritte führten zum Erfolg
und zugleich zu einer Umstellung der Installation von MBR nach UEFI
(ohne Datenverlust, ohne Programmverlust:
WARNUNG!! Man sollte dabei genau wissen, was man tut!
- Den Rechner von einer Partitions-/Festplatten-Image-Software-DVD (z.B. Acronis TrueImage) booten und
ein volles Festplattenimage auf eine externe USB-Festplatte durchführen inkl. Backup-Validierung (!!) - (Wem dieser Schritt zu heikel ist, kann auch – ratsam! – eine neue Festplatte/SSD einbauen und die alte zur Seite legen.)
Boot von einer aktuellen Win10-DVD,
Löschen aller Festplattenpartitionen,
Neuinstallation von Windows10.
Die Produktkey-Eingabe kann übersprungen werden, denn diese Neuinstallation dient nur der UEFI-Einrichtung der Festplatte. - Achtung: beim automatischen Neustart nach dem WIn10-Setup kann der Rechner nicht booten, da im BIOS die Bootmethode noch auf „Legacy“ steht, jedoch das soeben frisch installierte Windows10 eine UEFI-Startpartition angelegt hat.
Daher: Im BIOS des Rechners jetzt die Bootmethode auf „UEFI“ umstellen, speichern und den Rechner neustarten. (DVD vorher entnehmen) - Nun startet der PC in ein frisch installiertes Windows 10. Hier schnell irgendeinen „Dummy“-Benutzer anlegen, die Erstkonfiguration durchklicken und den Rechner herunterfahren.
- Den Rechner von einer Partitions-/Festplatten-Image-Software-DVD booten und jetzt lediglich die WIndows-Partition (und zwar nur diese!!!) vom Backup aus Schritt1 auf die quasi jungfräuliche Windows-Partition aus Schritt 2 recovern (= überschreiben). Gemeint ist die „c:“-Partition, also die Partition mit den Verzeichnissen Windows, ProgramData, ProgramFIles, User etc.
- Nach dem Rückimagen der „alten“ C:-Partition nun den Rechner neu starten (DVD vorher entnehmen).
- Fertig!
WARNUNG!! Man sollte dabei genau wissen, was man tut!